Athletes on Air – Barbara Allmaier, Dorothea Schwarz, Riccarda Ruetz und Fabio Zauser

Nachwuchsleistungssport Tirol heißt alle Schülerinnen und Schüler herzlich Willkommen in der Sommersaison 2023. Um die Saison gut und motiviert einzuleiten, gibt es noch einen kurzen Rückblick auf die zahlreichen Erfolge der letzten 5 Schuljahre, von unseren 4 RodlerInnen, welche sich aktuell in den Abschlussklassen am SportBORG und an der SportHAS befinden.

Unsere „Athletes on Air“ sind diesen Monat nämlich gleich vier erfolgreiche SchülerInnen aus den Sportarten Rodeln Kunstbahn und Naturbahn – Barbara Allmaier, Fabio Zauser, Dorothea Schwarz und Riccarda Ruetz.

Das Besondere in diesem Monat ist, dass alle vier im Verlauf ihrer Schulzeit zahlreiche großartige Erfolge einfahren konnten und sie alle ihren Sport immer noch mit einer großen Leidenschaft ausüben. Weiters ist es gerade bei den RodlerInnen nicht selbstverständlich, die Schule, die Matura und den Leistungssport unter einen Hut zu bekommen. Denn wie Barbara Allmaier erzählt, können sich im ersten Halbjahr schon einmal ca. 300 Fehlstunden ansammeln. Und auch trotz dieser großen Belastung, auch in der Schule erfolgreich zu sein und in diesem Jahr die Matura bzw. die Abschlussprüfungen zu schreiben, konnten die vier auch heuer wieder zeigen, was sportlich alles in ihnen steckt.

Unsere Kunstbahn RodlerInnen kennen sich gefühlt schon eine Ewigkeit … Bereits vor der Schulzeit an den Sportschulen haben sie in der gleichen Trainingsgruppe trainiert und ihre Laufbahn in der Gruppe – Jugend A gestartet. Barbara Allmaier war sogar schon vor Beginn des SportBORGs im Junioren-Nationalteam angekommen. Aufschauend zu den älteren, sehr erfolgreichen SportlerInnen wurde ihnen sehr schnell klar, dass die Sportschulen notwendig sind, um den Rodelsport professionell auszuüben. Somit war die Entscheidung relativ schnell gefallen. Ähnlich erging es auch unserer einzigen Naturbahn Rodlerin Riccarda Ruetz, welche sich auch aufgrund der guten und professionelleren Möglichkeiten für das SportBORG Innsbruck entschied.

Nun zeigt sich – sie haben wohl alle die richtige Wahl getroffen ….

Für Barbara war der Anfang eher schwer, da es einige Mädels in der Jugend A gab, welche ganz gut waren. Somit mussten sie sich in Qualifikations-Rennen messen und sich in den Weltcup Rennen abwechseln. Doch sie sah es als Motivation und bemerkte dann doch recht schnell, dass es steil bergauf geht und sie es weit bringen könnte. Diese Gedanken wurden dann in der Saison 2019/20 schnell besiegelt, als sie die Qualifikation für die YOG holte. Das Selbstvertrauen und die Motivation stiegen rasant an.
Doch damit nicht genug – in der gleichen Saison wurde sie auch noch im Team Junioren Vize-Europameisterin.
Die beiden Jahre danach waren dann leider geprägt von einigen Rückschlägen … Zuerst die Einschränkungen durch Corona im Jahr 2020 und in der folgenden Saison 21/22 kamen wieder kleine Selbstzweifel auf. „Ich war viel unterwegs, in der Schule war sehr viel los .. Das war ein sehr anstrengendes und durchwachsenes Jahr. Aber ich habe durchgehalten und darauf bin ich stolz.“
Mit einem vollkommen neuen Optimismus startete Barbara in die Saison 22/23 und das zeichnete sich auch ab. Gleich zu Beginn starteten sie auf einer neuen Bahn in Norwegen, was ihr zusätzliche Motivation gab, denn Barbara und auch die drei anderen lieben neue Herausforderungen und das Adrenalin auf den Bahnen. Bei diesem Rennen landete Babara auf den Rängen 2 und 3 und schöpfte weiter Hoffnung und Motivation. Es folgte die Junioren-Weltmeisterschaft auf ihrer „Hassbahn“, wie sie anfänglich meinte …. Und genau dort holte sie sich dann ihren bisher größten Erfolg – den Vize-Weltmeistertitel!! „Das war so ein tolles Erlebnis und natürlich auch nochmal ein großer Motivations-Boost sowie eine Genugtuung für die ganze harte Arbeit in den letzten Jahren“.

Nicht weniger erfolgreich verliefen die letzten 4 Jahre für Dorothea Schwarz. Die SportHAS-Schülerin startete anfangs in der Jugend A auch im Einzel. „Ich habe mich auf der Rodel eigentlich immer sehr wohlgefühlt. Bei meinem ersten Weltcup in der Jugend A konnte ich gleich ein gutes Ergebnis erzielen und das hat mich gepusht weiterzumachen.“
Im zweiten Schuljahr kam „leider“ Corona dazwischen was bedeutete, dass wir ein wenig anders arbeiten mussten. „Wir haben viel ausprobiert, ich habe sehr viel neues gelernt und auch viele Stürze waren in diesem Jahr dabei. Am Ende der Saison hatten wir dann die Idee, dass ich gemeinsam mit Lisa doch auch mal die Disziplin Doppelsitzer ausprobieren könnte.“
In der nächsten Saison wurde die Idee zur Wirklichkeit und Dorothea startete in der Saison 21/22 erstmals im Einzel und im Doppel bei den Weltcups. „Meine Motivation in dieser Saison war riesig!“ Und diese Motivation wurde auch belohnt – Platz 1 im Gesamtweltcup im Doppel (Jugend A) sowie Platz 2 im Gesamtweltcup im Einzel (Jugend A).
Mit diesem guten Gefühl startete Dorothea in die Saison 22/23, welches leider gleich anfangs durch einen schweren Sturz gedämpft wurde … Nach dem Rennen und Sturz in Norwegen war erstmal Weltcup-Pause angesagt. Doch davon ließen sich die beiden zu einem späteren Zeitpunkt in der Saison nichts mehr anmerken – Dorothea und Lisa sicherten sich in Altenberg den Junioren-Europameistertitel und ein paar Wochen später sogar noch den Junioren-Vizeweltmeistertitel in Bludenz. So schnell kann sich mit der richtigen Einstellung und Motivation alles zum Guten wenden.
Die erfolgreiche Saison komplettierte dann die Einberufung ins Nationalteam der Allg. Klasse wo Dorothea und Lisa bei der WM und bei einem Weltcup ihre ersten Einsätze hatten. „Der Weltcup der Allg. Klasse in St. Moritz war bisher mein größtes und tollstes Erlebnis. Die Veranstaltungen sind nochmal was ganz anderes bei der Allgemeinen Klasse. Und dann konnte wir dort gleich den 6. Platz erreichen, das war einfach ein großartiges Erlebnis.“

Nun kommen wir zum „Hahn im Korb“ – Fabio Zauser. Auch er besucht aktuell die 4SP der SportHAS Innsbruck und konnte schon beachtliche Leistungen erbringen. Im ersten Jahr der Sportschule gab es viele weitere erste Male für Fabio – das erste Mal mit der schwereren Rodel gefahren, der erste Start bei einem Weltcup und seine erste Laufbestzeit bei einem Weltcup. „Dieses Jahr hat mir gezeigt, wo es tatsächlich hingehen kann und das hat mich richtig motiviert.“
„Im Jahr danach mussten wir ja leider aufgrund von Corona ein wenig umdenken und haben sehr viel trainiert, da die ganzen Rennen abgesagt wurden. Ich habe in dieser Zeit, durch das viele Training, aber einen sehr großen Schritt machen können.“
Anschließend zeigt sich, dass dieses Jahr auch seine Vorteile hatte, denn die nachfolgende Saison war die bisher erfolgreichste für Fabio. „Ich habe einen Jugend A Weltcup gewonnen, wurde bei der Junioren-EM sowie bei einen Junioren-Weltcup 2. und konnte bei der Junioren-WM auch noch den 5. Platz erreichen. Da war mir klar, die harte Arbeit hat sich gelohnt und es muss weitergehen!“
Doch wie es im Sport eben ist, verläuft nicht immer alles nach Plan … Fabio hatte in diesem Schuljahr mit einer Rückenverletzung zu kämpfen, welche ihm insbesondere am Start sehr große Schwierigkeiten bereitete. Aber auch er ließ sich nicht unterkriegen und arbeitete hart an seinen Zielen – am Ende gab es dann auch für ihn 2 Podestplätze (1x Einzel & 1x gemeinsam mit Barbara Allmaier).
Der Umstieg in die Junioren-Klasse hat ihm nun neue Herausforderungen aufgezeigt und ihm somit auch wieder neue Motivation gegeben. Somit steht seinem großen Ziel – einen Junioren Weltcup zu gewinnen – auch nichts mehr im Wege.

Die letzte im Bunde ist Riccarda Ruetz, die einzige Naturbahn-Rodlerin unter ihnen. Und auch bei ihr war schon früh klar, wo die Reise hingehen soll. Bereits im ersten Jahr des SportBORG war Riccarda mit dem Junioren Nationalteam unterwegs. Sie war zwar die jüngste und kleinste, doch davon ließ sie sich nicht unterkriegen und arbeitete sich Stück für Stück nach vorne. Dann fuhr sie, noch im selben Jahr, bei ihrer ersten Junioren-EM gleich auf Rang 4. Riccarda hat mit einem Trainingspensum von rund 20 Stunden pro Woche (Wochenende auf der Bahn noch nicht dazugezählt) einen großen Trainingsumfang, wo sie vor allem Kraft-, Ausdauer-, Schnelligkeit- und Spezifiktrainings absolviert.
Das harte Training zahlt sich definitiv aus, wie man bereits im zweiten Schuljahr erkennen konnte … Sie fuhr auf Platz 2 bei der WM und ist somit Junioren Vize-Weltmeisterin.
Die weiteren Erfolge lassen nicht lange auf sich warten. Schon im dritten Schuljahr holt sie ihren ersten Sieg bei einem Junioren-Weltcup sowie den Vize-Europameistertitel.
Es folgt Riccardas bisher erfolgreichstes Jahr mit ihrem beeindruckendsten und schönsten Erlebnis – der Junioren Weltmeistertitel! Zusätzlich gab es in der Saison 21/22 noch zwei Junioren-Weltcup Siege sowie zwei Podestplätze bei Weltcups der Allg. Klasse. Dieses erfolgreiche Jahr wurde abschließend mit dem Titel „Sportlerin des Jahres“ am SportBORG ausgezeichnet.
In das erste Halbjahr des letzten Jahres an unserer Schule startete sie ebenfalls mit zwei Siegen bei Junioren-Weltcups und drei 5. Plätzen bei Weltcups der Allg. Klasse, ehe sie sich leider eine schwere Verletzung zuzog und ihre Saison frühzeitig beenden musste.

Dies war ein kurzer Einblick in die Erfolgsgeschichte einer jungen und sehr erfolgreiche Gruppe an SportlerInnen der Leistungssportschulen. Es soll aufzeigen, welche großartigen Leistungen sie in den vier bzw. fünf Jahren an den Schulen bereits erbracht haben. Wir sind schon gespannt, wie die Reise weitergeht!

Abschließend möchten sie euch noch etwas mit auf den Weg geben: „Nehmt nicht immer alles zu ernst! Eine gewisse Lockerheit, Spaß und Freude gehören dazu!“

Ihr Lieben – vielen Dank für das tolle Interview. Ihr seid wirklich Vorbilder, was Motivation, Durchhaltevermögen und Professionalität betrifft. Wir wünschen euch alles Gute und weiterhin so viel Erfolg in eurer persönlichen und sportlichen Zukunft!

 

KURZ & KNACKIG:

Name: Barbara Allmaier
Jahrgang: 2003
Sportart: Rodeln Kunstbahn – Einsitzer
Verein:  SV Rinn / Rodel Austria -Junioren Nationalteam
https://www.fil-luge.org/de/athleten/barbara-allmaier
https://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_Allmaier
https://www.instagram.com/babsi.allmaier/?hl=de

Name: Dorothea Schwarz
Jahrgang: 2005
Sportart: Rodeln Kunstbahn – Einsitzer & Doppelsitzer
Verein:  RV Swarovski Halltal / Rodel Austria -Junioren Nationalteam
https://www.eurosport.de/rodeln/dorothea-schwarz_prs639777/person.shtml
https://www.instagram.com/zimmermann.schwarz/
https://www.instagram.com/doro.schwarz2/

Name: Riccarda Ruetz
Jahrgang: 2004
Sportart: Rodeln Naturbahn – Einsitzer
Verein:  SV Sellrain/Oberperfuss / Rodel Austria – Nationalteam
https://www.instagram.com/riccarda_ruetz/?hl=de
https://www.fil-luge.org/de/athleten/riccarda-ruetz

Name: Fabio Zauser
Jahrgang: 2005
Sportart: Rodeln Kunstbahn – Einsitzer
Verein:  Rodelverein Imst / Rodel Austria – Junioren Nationalteam
https://www.instagram.com/fabio.zauser/

Fotos Riccarda Ruetz: Miriam Jenewein